Es geht los. Den Nissan Xtrail habe ich nach Hamburg gebracht, alle Anbauten die in Deutschland nicht erlaubt sind wieder angebracht und das Fahrzeug dem Spediteur übergeben. Die Buchung habe ich über Seabridge in Düsseldorf vorgenommen und bin sehr zufrieden mit der bisherigen Abwicklung.
- Ausbau des Nissan Xtrail T30 als Expeditionsmobil (siehe Nissan X Trail t30)
- Tourenplanung
- Einreise Kanada (Formalien usw.)
- Verschiffung des Expeditionsmobils
- Flug (Frankfurt – Halifax)
- Standplätze auf der Tour
- Erfahrungen auf der Reise
- Ausbau des Nissan Trail t30 (siehe unter Nissan X Trail t30)
2. Tourenplanung (Start hoffentlich Ende September 2021)
Ausgehend von Halifax möchte ich Neuschottland bereisen.
Danach stehen die großen Seen und Städte wie Quebec, Montreal, Ottawa und Toronto auf meinem Reiseprogramm.
Danach werde ich mich treiben lassen um 3-4 Wochen später im Okanagen Valley Britisch Columbia anzukommen.
Ende November Anfang Dezember geht es weiter in die USA
Von Seattle aus (auch direkt an der Küste entlang) nach San Francisco (ca. 1 Woche).
Spätestens Ende Dezember hoffe ich, in Mexiko einreisen zu können.
3. Einreise Kanada (Formalien usw.)
Die Einreise in Kanada für “Traveller” ist voraussichtlich ab 7 September möglich. Nur voll Geimpfte dürfen einreisen. Entsprechende Hinweise sind auf der offiziellen Homepage des “Government of Canada” nachzulesen.
Ich übernehme keine Verantwortung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der unten aufgeführten Angaben. Diese dienen nur für eine erste Orientierung.
Grundsätzlich werden für die Einreise mit dem Flugzeug und Weiterreise mit dem Auto folgende Dokumente erwartet:
- Gültiger Reisepass
- Impfzertifikate für beide Coronaimpfungen mit von Kanada anerkanntem Impfstoff
- eTA Anmeldung. Sie brauchen: Einen gültigen Reisepass eines nicht visapflichtigen Landes, eine gültige E-Mail-Adresse und eine der folgenden zulässigen Methoden zur Zahlung der Gebühr von $7 CAD (nicht erstattungsfähig) –> eTA Nummer für die Einreise unabdingbar
- ArriveCAN App muss heruntergeladen sein und ausgefüllt werden und dies spätestens 72 Stunden vorher
- Corona Test höchstens 72 h vor dem >Abflug
- Internationaler Führerschein
- Fahrzeugschein und/oder Fahrzeugbrief
- Frachtpapiere (werden nach Bezahlung von Seabright zugesendet)
- In Kanada gültige Autoversicherung für die Zeit des Aufenthalts (Touristen können bis zu 6 Monate in Kanada bleiben)
4. Verschiffung des Expeditionsmobils (Abgabe in Hamburg am 1.9.2021)

5. Flug (Frankfurt- Halifax)
22.9.
- mit dem Zug an den Flughafen. Um kurz vor vier Aufstehen, duschen und Kaffee, dann die Wohnung aufräumen und los gehts.
- Abfahrt 4.55 Uhr vom Landauer Bahnhof, umsteigen in Neustadt. Info von der Bahn AG, Anschlusszug nicht erreichbar. Von Gleis neun im Laufschritt zum Gleis 3 am Mannheimer Hauptbahnhof. Kann gerade noch einsteigen.
- Am Flughafen direkt eingecheckt, bin viel zu früh dran, hätte eine Stunde länger schlafen können. Beim Einchecken wurde alles kontrolliert auch was Impfschutz und PCR Test angeht. Gut, dass ich alles in Papierform und digital dabei hatte (Ista, ArriveCAN, Impfzertifikate, PCR Test und Reisepass). Mit WhatsApp schreiben die Zeit bis zum Abflug zugebracht.
- Flug nach Montreal ohne besondere Vorkommnisse. Sitznachbar schlief fast durchgehend, Essen war ok, Getränke limitiert und die Beinfreiheit nimmt immer weiter ab.
- Die Einreise war relativ problemlos, man wurde jedoch kreuz und quer durch den Flughafen geschickt mit 6 Kontrollen unterschiedlicher Natur. Gut, dass ich nur Handgepäck dabei hatte.
- Der Abflug nach Halifax verspätete sich dann 1 1/2 Stunden. Der Flugkapitän brach auf dem Weg zur Startbahn den Flug ab und es ging zurück zum Gate. Nach dem Neuaufspielen der Software und einem Probelauf der Triebwerke ging es dann los.
- Ohne Kontrolle aus dem Flughafen von Halifax . Längeres Suchen des Busbahnhofes und eines Fahrscheinautomaten oder Büros. Keiner wusste es genau, nach Odyssee durch den Ankunftsbereich konnte ich dann direkt im Bus 320 4$ bezahlen. Busfahrer sehr hilfsbereit und informierte seine Kollegin vom Anschlussbus 3, wo sie mich „rauswerfen“ sollte. Zunächst landete ich im falschen Hotel, da ich vergessen hatte Express anzufügen. Weiter zwanzig Minuten Fußweg. Um 21 Uhr zum Abendessen mit viertel Stunde Fußweg in einem Grill eine vegetarische Bole gegessen. Hotel ok, Frühstück amerikanisch.
6. Standplätze auf der Tour und sonstige Besonderheiten
2. Tag 23.9.2021
Am Morgen zu Fuß (20 Min.) mit Gepäck zum Spediteur. Papiere waren schon vorbereitet. Dann mit zwei mal Umsteigen mit dem Bus zum Zoll, den Fußweg begleitete mich ein gebürtiger Deutscher. Beim Zoll traf ich ein Paar aus Deutschland die auf Polarexpeditionen spezialisiert sind und jetzt für zwei Jahre in Kanada leben und arbeiten wollen. Sie nahmen mich mit zum Hafen. Vielen Dank dafür! Dort mussten noch die Formalien erledigt werden und die Fahrzeuge gesucht werden. Sie fanden sie und bei mir war auch alles ok. Der Keilriemen quietscht beim Anfahren immer noch, ansonsten alles ok. zunächst in die falsche Richtung gefahren, dann doch noch die Innenstadt gefunden. hier geht alles ruhiger und relaxter zu. Nach einem “Bordwalk” besuchte ich noch die “Art Gallery von Nova Scotia”. Später ging es noch zum Einkaufen im Außenbereich von Halifax. Neben Gas für den Kocher und Lebensmitteln war eine Karte für den Internetzugang (50 $) die wichtigsten Anschaffungen.

Am Abend in der Nähe von Halifax auf in einem Tagespark übernachtet. Vermutlich wird er abends gerne für ein Techtelmechtel besucht. Konnte den sauberen washroom nutzen. Hatte eine gute Nacht. Blieb bis mittags und fuhr weiter als sich der Nebel verzogen hatte. Zwei ältere Damen wollten mich noch animieren Baden zu Gehen, das Wasser wäre besonders warm zwischen 17-18 Grad. Nicht meine Wassertemperatur, weshalb ich mich mit einem Spaziergang zum Strand begnügte.
Gut, dass ich mir Straßenkarten zum Navigieren bereits in Deutschland heruntergeladen hatte. Vorbildlich, wie diszipliniert die Kanadier die Geschwindigkeitsbeschränkungen zwischen meistens 60-90 km/h einhalten. Wäre auch bei uns wünschenswert aber durch die gute Lobbyarbeit der Automobilindustrie nicht machbar. Am späten Nachmittag suchte ich einen Camground mit schönem Standplatz am Meer, am ersten fand eine Hochzeit statt am zweiten (Murphy 76$ für zwei Nächte) konnte ich einen direkt am Meer beziehen. Sanitärräume schon in die Jahre gekommen aber sauber.



4. Tag 26.+27.9.2021. Freitag und Samstag
Sitze an Sailors‘ Rest und unterhalte mich mit dem Bootsman zwei kanadische Familie sind dazugekommen, Palaver von allen Seiten. Habe heute Morgen lange geschlafen und einige Dinge umgeräumt und ein Kabel der Solaranlage wieder verbunden, jetzt kann ich den Laptop wieder laden, da ich keinen Stromanschluss an meinem Platz habe. Heute Nachmittag habe ich Berichte und Bilder nahe der Rezeption hochgeladen, hat ewig gedauert. Danach einen Spaziergang unternommen. Habe den Tag zum Ankommen genutzt.
5.Tag 28.9.2021, Sonntag
Der Sonntag war kein Sonntag sondern ein durchgehender Regentag mit teilweise starken Winden. Am Abend fand ich noch einen Zeltplatz in Linwood mit warmen Duschen (1$). Am nächsten Tag wieder durchwachsenes Wetter. So reist man in Kanada heute, amerikanisch “je größer um so besser. Auch die deutschen Urlauber machen mit.

6. Tag 29.9.2021, Montag
Auf zum Cape Breton. Die westliche Küste hoch war landschaftlich ein Genuss. Die Straßen sind nicht immer die besten. Mehr als durchschnittlich 60 km/h schaffe ich nicht. Die Stadt Sydney war eine Enttäuschung. Einkaufsmetropole, wie man sie kennt und die Altstadt wirkt ziemlich verkommen. Am Abend fan ich eine Provincel Park am See Dalem (Daypark). Habe mir etwas gekocht und am Rande des Parks übernachtet.


7. Tag 29.9.2021 Dienstag
Nach langem Suchen endlicht ein schönes Café gefunden. Cappuccino und zwei Süßteilchen waren die 17$ wert. Danach in den Nationalpark “Cape Breton Highlands national Park of Canada” (7 $) eingefahren und den ersten Trail gelaufen (ca. 2 h).

8. Tag 29.9.2021 Mittwoch
Wieder ein Regentag den ich überwiegend mit Fahren und kurzen Pausen und einem kleinen Spaziergang verbracht habe. Es gibt viele Aussichtspunkte an der Straße aber heute nicht viel zu sehen.

9. +10. Tag Donnerstag und Freitag, 30.9.& 1.10.2021
Nach ermüdenter Fahrt, die Highways sind teilweise 4 spurig bis 2 spurig als neu geteerte Autobahn bis Schlaglochpisten zu bewältigen, habe ich um 19.00 Uhr einen Provincel Park (Caribu Munroes) gefunden. Schön am Meer gelegen mit offenem Stellplatz und sauberen Waschräumen. Heute ausgeschlafen und einen Spaziergang am Meer unternommen.
Abendessen zubereiten Stellplatz Morgenkaffee
11. und 12. Tag Samstag und Sonntag 2.10. und 3.10.21
Kleine Campground in der Nähe von Parrsboro gefunden. Nette Frau an der Rezeption wies mir einen schönen aber nassen Platz mit Meerblick zu. Schon morgens ab 8.30 Sonne, hilft dann um 9.00 Uhr und 12 Grad aufzustehen. Verbrachte den Tag mit Ausruhen und langen Strandspaziergängen. Konnte vorab schon die unterschiedlich Felsformationen erkennen, die ich später beim Besuch des Museums auch einordnen konnte. Das Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert.



13. Tag Montag 4.10.21
Nach langer Fahrt in Windsor nachmittags einen Stopp gemacht, bei hervorragenden Cappuccino und zwei griechischen Käseteigtaschen. Die Bedienung bestätigte mir, dass der von mir ausgewählte Campingplatz sehr schön wäre und zum Wandern bestens geeignet. Mich wunderte nur die Anreisezeit von 4 1/2 h. Nach der Rückversicherung bei zwei jungen Damen bestätigte sich mein Verdacht. 1/2 mit dem Auto und dann noch 4 h auf einem nicht einfachen Trail zum Campground. Also entschied ich mich für einen 12 km entfernten Platz im Hinterland. Riesiger Platz mit schönem alten Baumbestand, bereits alles geschlossen und ansonsten nur ein paar Spaziergänger und Jogger. Ab 20.00 Uhr totale Ruhe aber auch kein WiFi.


14. und 15. Tag 5. und 6. Oktober 21 Dienstag und Mittwoch
Bei der Weiterfahrt nochmals in Windsor Halt gemacht für ein gutes Chickensandwich und den hervorragenden Cappuccino. Nach einigen Zwischenstopps und 100 km / h auf dem Highway erreichte ich den Fundytrail Campground wieder direkt am Meer. Der Tidenhube beträgt hier 6-8 m und die Fischerboote liegen bei Ebbe auf Grund. Alle Fischer waren heute total im Aufruhr um die Langustensaison vorzubereiten. Diese beginnt Ende nächster Woche und die Fischer haben drei Monate darauf gewartet. Die Fangkäfige, spezielle Taue, Köderfische (Hering und Red Snapper) und sonstiges Material wurde den ganzen Morgen für drei Boote an den Hafen gebracht. Letzte Reparatur und Ergänzungsarbeiten (Schweißen mit riesigem Schweißkonverter auf dem Pickup) an den Booten wurden vorgenommen. Die Saison könnte eigentlich heute schon beginnen, meinen auch die Leute vom Campground. Heute Nachmittag habe ich eine dreistündige Wanderung gemacht. Über einen Schotterweg zum “Bohaker Trail”, der zur Steilküste und an einem kleinen Wasserfall vorbei, wieder zurück führte. Eine schöne Tour für den Nachmittag.






16. Tag, 7. Oktober 21, Donnerstag
Gegen Mittag machte ich mich auf den Weg und besuchte ein nachgebautes Fort der ersten Franzosen in dieser Gegend. Bin dann quer über die Halbinsel gefahren, eine Hochebene mit vielen Seen. konnte mich jedoch nicht dafür entscheiden dort an einem See einen Standplatz zu suchen. Mich zieht es immer ans Meer. Am Abend kam ich nach einer Zwischenstation mit dem obligatorischen Cappuccino an einem herrlichen weißen Sandstrand mit kurzem Spaziergang am “Thomas Radall Provincel Park” an. Die Zufahrt eine kilometerlange Schotterpiste. Der Campground war nur 5 Minuten vom Meer entfernt, die Standplätze und Sanitäreinrichtungen gepflegt. Am Abend reichte es nur noch für ein schnelles warmes Abendessen “Süßkartoffeln mit Blumenkohl und einer Ziegenkäsesoße”. Meine LED-Lichterkette kam dabei erstmals zu Einsatz. Am nächsten Morgen machte ich noch eine 1 1/2 h Wanderung am Meer. Als ich Bärenkacke mitten auf dem Weg fand, klatschte ich zur Vorsicht doch schon ab und zu in die Hände und pfiff ein Liedchen. Die Beeren an den Büschen in diesem Bereich waren alle abgeerntet, wer da wohl am Werk war? (Schwarz-, Braun- oder Grizzly-Bär)
Gegen Mittag fuhr ich dann weiter.






17. Tag, 8. Oktober 21, Freitag
Am Nachmittag umfuhr ich die Südküste mit einigen Zwischenstopps und erreichte Digby. Ein schönes Café versüßte mir den Spätnachmittag und ich übernachtete auf dem Walmartparktplatz. Am Abend konnte ich die Fähre nach Saint John (New Brunswick) über meinen gut funktionierenden Funkinternet-Anschluss buchen. Er ist schon seine 50$ für den Monat wert. War dann schon froh, als alle Autos verschwunden waren und mich niemand vom Parkplatz verscheuchte. Die Nacht war kalt.



18.Tag, 9. Oktober 21, Samstag
Den Samstag verbrachte ich durchweg in Digby. Ich machte einige Besorgungen. Besuchte einen Waschsalon und genoss den guten Cappuccino und das gute Essen im schon erwähnten Café. Ich verbrachte die restliche Zeit mit Spaziergängen und Umräumarbeiten im Nissan. Um 15.45 fuhr ich zur Fähre und gegen 17.15 legte sie ab. An Bord gönnte ich mir Jakobsmuscheln mit selbst geschnittenen Pommes.


19. Tag, Montag, den 11.Oktober 21
Heute das letzte Mal am
Atlantik/Sankt Lorenz-Strom. Auch dieser Campground wäre schon geschlossen, aber ich bekomme einen Platz direkt am Meer für 25$ ohne Service. Bin heute den ganzen Tag am Saint John River entlang gefahren und habe mir Fredericton, Grand Falls, Edmundson und Riviére-du-Loupe angeschaut. In der Region Québec wirkt alles etwas aufgeräumter und hergerichtet. Man bemerkt aber sofort, dass viele Einheimische nicht englisch sprechen wollen bzw. auch können. Sie sind eher reserviert korrekt. Hoffe, dass ich in der Nähe der „großen Städte“ noch offene Campingplätze finden werde, ansonsten muss Walmart als Übernachtungsmöglichkeit herhalten. Bis Toronto sind es noch ca. 1000 km. Plane mal 1 Wochen dafür ein. Hoffe, dass ich es dann bis Mitte November ins Okanagen Vally ohne Schnee über die Rocky Mountains schaffe. Ich lasse es auf mich zukommen.



20. Tag, Dienstag, den 12. Oktober 21
Besuch in Quebec. Wie überall in Großstädten überfüllte Autobahnzufahrten mit Staus und sehr anstrengend den richtigen Highway und die entsprechende Abfahrt oder Querverbindung zu finden. Parken auch ein Problem, fand einen Platz für eineinhalb Stunden und bummelte durch einen schönen historischen Stadtteil gleich neben dem Staatstheater. Nach einem Cappuccino und zwei Pain au Chocolate fuhr ich noch in die großen Einkaufsstraßen. Überall Baustellen, Staus und keine Parkplätze, nach einer halben Stunde hat es mir gereicht und ich habe mich auf den Weg in Richtung Montreal gemacht. Mal schnell einen Campground zu finden war nicht möglich. Seit dem Wochenende sind alle geschlossen. 4 mal stand ich vor verschlossenen Toren. Also in Zukunft nichts mehr mit dem Komfort von Campingplätzen. Habe morgen noch 180 km bis Montreal. Jetzt stehe ich auf einem Parkplatz in einem kleinem Ort, wo Boote zu Wasser gelassen werden können. Hoffe, man lässt mich hier die Nacht verbringen. Es war heute nochmals extrem warm über 25 Grad, was sehr außergewöhnlich ist für die Jahreszeit.



21. Tag, Mittwoch, den 13. Oktober 21
Bei einem Zwischenstopp sprach mich eine Kanadierin um die 60 an, die in Kassel Germanistik studiert hatte. Sie sprach immer noch ein grammatikalisch perfektes Deutsch. Sie war mit ihrem Bruder unterwegs und erzählte, dass mal 1200 km (einfacher Weg) zum Besuch der Mutter übers verlängerte Wochenende nichts besonderes wäre. Das Finden eines Campground bleibt weiterhin schwierig. Ca. 50 km vor Montreal kam ich auf einem bereits geschlossenen Platz unter. 43 $ ohne Service auch nicht von Pappe. Der Standplatz lag aber herrlich direkt am St Lorenz Strom und die Nachbarschaft war “gediegen”. Einige warten darauf, dass die Grenze zur USA geöffnet wird. Dann geht es mit riesigem Wohnmobil mit angehängtem Jeep für 6 Monate ab nach Florida. Die Nachbarn waren schon erstaunt über mein Reisemobil und dass man darin schlafen könnte. Punkten konnte ich immer mit meiner Photovoltaikanlage und Außendusche.



22. Tag, Donnerstag, 14.Oktober 21
Drei Stunden in Montreal verbracht. Die einstündige Fahrt in die Innenstadt war eine Tortour. Ohne entsprechendes Kartenmaterial nicht zu bewältigen. Die Innenstadt mit ihren alten Häusern, gestalteten Plätzen und Parks auf jeden Fall einen Besuch wert. Wer Bildergalerien liebt, wird dort fündig. Man muss jedoch auswählen, 80 % der Läden, die sich als Galerien ausgeben, sind mit Schund gefüllt. Ansonsten gibt es viele Läden mit Pelzkleidung und Kunst der Ureinwohner aus Fernost. Parkgebühren für 2 h zwanzig Dollar. Wieder eine Stunde Fahrt aus der Montreal heraus wieder eine Herausforderung. Am Abend nach langem Suchen (6 geschlossene Campground) fand ich einen kleinen öffentlichen Campingplatz direkt am Sant Lorenz Strom. Der washroom vom feinsten. Musste nichts bezahlen, was der Reisekasse gut tut.



23. und 24. Tag, Freitag und Samstag, den 15. und 16. Oktober
Mit einer Übernachtung in Whitby auf dem Parkplatz von Walmart erreichte ich am nächsten Tag Toronto. Die Innenstadt hat zwei, drei ansehnliche Straßenzüge und ein besuchenswerte Markthalle. Das Hochhausviertel mit seine verglasten Wohn- und Bürotürmen sind mit anderen Großstädten vergleichbar. Der Funkturm mit drehbarere Kuppel schon einen Blick wert.



25. Tag Sonntag, den 17. Oktober 2021
Noch am späten Nachmittag verließ ich Toronto und machte einen Zwischenstopp an den Niagara Fällen. Hier geht es nur noch um Kommerz mit Spielcasino, riesigen Hotels, Geisterbahnen, Bars und angestrahlten Wasserfällen. Die Übernachtung hinter einem Mexikanischen Restaurant, war das Übelste, was ich bisher erlebt habe. Wahrscheinlich hatte ein Dealer nebenan in seinem Auto den Stoff deponiert und kam immer wieder mit Kundschaft vorbei. Am nächsten Tag ging es weiter in den Norden.



26. und 27. Tag, 18. und 19. Oktober 2021
Zurück nach Toronto und über Barrie auf den Campingplatz “Killbear” mit meinem Standplatz am “Beamer Dams” fand ich wieder einen schönen Platz direkt an der Kilcoursie Bay. Verbrachte die Tage mit ausgiebigen Wanderungen in der direkten Umgebung. Unter anderem zu Duschen was einfacher Weg zu Fuß 20 Minuten bedeutete, weil direkt bei meinem Platz das warme Wasser nicht funktionierte. Am späten Nachmittag sprach mich mein Platznachbar in fast perfekten deutsch an. Wieder ein Klima- und Polarforscher von einem Institut in Potsdam. Er lebt mit Familie schon fast 30 Jahre in Deutschland. Er besucht seine Eltern und die Plätze seiner Kindheit und Jugend. Er war noch spartanischer unterwegs wie ich. Mit Kleinwagen und kleinem Zelt. Auch so geht es! Zusammenfassend über die Klimaentwicklung sagt er: Wir werden uns noch wundern und können nicht vorhersagen was auf uns zukommt. Es werden auf jeden Fall Wetterextreme sein und den ganzen Erdball betreffen . Flüchtlingsströme werden auf uns in Europa zukommen und er sieht keine gute Entwicklung für die nächsten Jahre. Killbear ist Programm auf diesem Campingplatz da immer wieder Bären vorbeischauen. Deshalb nie etwas draußen liegen lassen. Essen und Zahnpasta alles luftdicht verpackt in der Kühlbox oder Plastiktüten im Auto. Auf diesem Campground war ein besonderes Publikum unterwegs, teilweise mit Zelt (ca. 1/3), mit kleinen Wohnwagen (ca 1/3) und natürlich auch die mit großen Trailern, ihren großen Zugmaschinen Dooge mindestens 1500 und 4×4. viele viel aufgeschlossener als auf anderen Campingplätzen. Ich hatte viele Gespräche über die Ausstattung meines Nissan, meine Reise, die Reiseerfahrungen meiner Gesprächspartner und immer wieder kommen Männer auf mich zu die in Lahr ihren Wehrdienst abgeleistet hatten und sich gerne an die Ordnung in Deutschland zurückerinnern. Nissan läuft weiter gut, nur das permanente Gezwitscher (wahrscheinlich die Welle des Drehzahlmessers) nervt gewaltig.




28. und 31. Tag, 20. und 23. Oktober 2021
Habe die nächsten 4 Tage nur mit Fahren zugebracht, teilweise bis zu 8 Stunden im Auto gesessen. Es soll Schnee kommen und kalt werden. So habe ich Nachts unter 0 Grad erlebt, was morgens das Aufstehen erschwert und der Morgenkaffee irgendwann, wenn ich bei Tims vorbeikam nachholte. Die Straßen sind unterschiedlich gut ausgebaut, teilweise mit tiefen Spurrillen und Dehnungsfugen alle 20 Meter, die ein permanentes Gehoppel erzeugt, was sehr ermüdend ist. Die Landschaft wurde sehr eintönig. Prärie eben. Mit abgeernteten Getreidefeldern und was sonst hier alles angebaut wird und Viehweiden abwechselnd mit bewässerten Wiesen. Die Städte haben meist keinen ansehnlichen Stadtkern sondern sind Versorgungswüsten, mit allem was der Rancher braucht. Einige Bilder um diese Eindrücke zu vermitteln.



32. Tag, 24. Oktober 2021, Sonntag
Heute gehts in die Rocky Mountains. Habe die Nacht davor das erste Mal innerhalb der fünf Wochen in einem Motel verbracht und in einem sauberen Bad ausgiebig geduscht. Hätte es vielleicht öfters tun sollen. Der Preis war ok (65 €) und das Frühstück mit gutem Kaffee aus dem Automaten annehmbar. Bei meinem Start um kurz vor 8.00 Uhr war das Wetter noch herrlich und die Straßen zwar kurvenreich ab gut zu befahren. Das veränderte sich jedoch nach viereinhalb Stunden in Dauerregen und Schnee auf den Pässen. Insgesamt war ich dann 12 Stunden und etwas über 800 km unterwegs. Total am Ende meiner Kräfte und Konzentration kam ich in meinem zweiten zu Hause (vor Tims) an.








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